*Achtung: In diesem Bericht erwähne ich Technik- und Markennamen. Ich werde dafür nicht bezahlt, muss aber wohl darauf hinweisen.
Gefilmt mit A7rII, Ronin SC und Tamron 28-75 f2.8
Im September 2019 konnte ich nach 3 jähriger Abstinenz endlich wieder an der jährlichen Hüttentour meines Vaters und seiner Kompanen teilnehmen.
Diesmal ging es in die Lechtaler Alpen.
Angesteuert hatten wir die Stuttgarter Hütte, weiter über den Valuga, die Leutkircher Hütte und als letzte Station das Kaiserjochhaus.
Ich wollte die Tour unbedingt wieder ausschweifend dokumentieren.
Die Auswahl des Equipments sollte natürlich anhand der nach unten ziehenden Schwerkraft gut gewählt sein.
Ich entschied mich für das Tamron 28-75mm f2.8 an meiner A7rII. Alle Bilder sind also damit gemacht.
Zusätzlich drückte ich Robert meine a6300 mit dem 18-105mm f4 in die Hand und Stefan dokumentierte mit seiner A6000 und dem Sigma 16mm f1.4 (die Bilder sind entsprechend beschriftet).
Nachdem der Rucksack mit allem anderen gepackt war und auf der Waage noch eine einstellige Summe
hervorbrachte, entschied ich mich meinen Gimbal, den taufrischen Ronin SC, mit einzupacken.
Die Bilder sind fast alle mit einem Klick vergrößerbar und haben fast alle 24 Megapixel.
Von daher habt bitte unter Umständen etwas Geduld. ;-)
Ich fuhr als einer der drei Jungspunde von Leipzig. Stefan, Robert und ich fuhren also sozusagen im
'Team U40'.
Insgesamt gesellten wir uns auf eine beachtlichte Anzahl von 13 männlichen Wanderern.
Früh um sechs ging es los auf eine doch recht kurzweilige 7 stündige Fahrt nach 'Lech'.Nach der Ankunft kam der erste Aufstieg...per Seilbahn...auf den
Rüfikopf.
Von dort entlang über grün überzogene Hänge und weiten Ebenen bis hin zur Stuttgarter Hütte die an diesem Freitag unser Quartier sein sollte.
Das schöne an diesen Wandertouren für mich ist, dass ich innerlich zur Ruhe komme.
Abstand zu allem zu haben, dank des Wanderns über nichts nachzudenken und in den Ruhepausen die Dinge wieder neu betrachten zu können.
Und vor allem, andere dabei zu beobachten genau dies zu tun und diese Zufriedenheit zu sehen.
Später stellte sich dann die Gemütlichkeit ein. Zeit für Gespräche, Sinnieren und Fotografieren ;)
Die erste leichte Enttäuschung stellte sich nach dem entgültigen Untergang der Sonne ein.
Vollmond. Damit waren Milchstraßenfotos leider nicht möglich. Diese war aufgrund des extrem hellen Mondscheins nur mit ganz viel Fantasie zu erahnen.
Tag 2 sollte uns auf einer etwas längeren Route zur Leutkircher Hütte führen.
Dabei hatten wir zwei Varianten zur Auswahl.
Entweder über den Valuga (2800Meter hoch) oder der leichtere Weg drum herum.
Schon vorher hatte ich mich eigentlich für den leichteren Weg entschieden.
Denn das versprach mehr Zeit zum Fotografieren und Filmen.
Eigentlich....
Der Aufstieg zum 2800Meter hohen Valuga bestand ausschließlich aus serpentinenartigen Geröllwegen mit einzelnen leichten Klettereinlagen.
Das durchaus nervige daran war, dass das Geröll oft unter den Füßen nachgab. So hörte man nicht nur einmal die warnenden Worte "Steinschlag!" wenn sich einer der Felsbrocken
verselbständigte.
Zum Schluss kamen alle zeitversetzt aber wohlbehalten oben an.
...und es lohnte sich.
Dadurch das wir Drei als erste oben ankamen, hatten wir ausreichend Zeit um den Blick schweifen zu lassen und
ich für einiges an Filmaufnahmen (siehe z.B. erste Szene und erster Zeitraffer im Video).
Während sämtliche Ü-60iger unserer Gruppe auf die Aussichtsplattform gingen und dort den bequemerem 'Gang' per Lift hinunter nutzen, begingen wir, der Rest, den kleinen Abstieg dort hin per pedis.
Vor uns lag ein, für unsere Sicht, ziemlich langer Weg der an der Kondition zerrte.
Gerade zum Schluss mit dem Ziel bereits in Sicht war es "Eher ein nach vorne Gestolper." [Zitat Stefan]
Die Anblicke der Natur ließ das allerdings als eher unwichtig erscheinen.
Nachdem wir uns aklimatisiert hatten, die Letzten unserer Wanderfreunde eintrafen, die Erschöpfung langsam der Zufriedenheit wich und wir uns am Abendessen verköstigten...gingen wir
hinaus.
Erst war es nur eine ganz leichte, kleine Nebelbank über St. Anton und dann kam von rechts diese Wand direkt vor unsere Augen:
Diesem Naturschauspiel zuzusehen war einfach grandios.
Und wir konnten uns dabei herrlich mit den anderen 'Hüttenbewohnern' austauschen.
Ich war auch nicht der Einzige mit Fotoequipment vor Ort.
Als aus der Hütte ein weiterer junger Herr mit Stativ hinaustrat,
ging das natürlich schnell in ein fachliches Gespräch über.
Um so schneller kam es uns dann auch vor, dass sich diese Nebelbank einfach wieder auflöste.
Schaut euch dazu einfach das Video am Anfang an in dem das Ganze als Zeitraffer zu sehen ist.
Guten morgen und willkommen an diesem herrlichen Sonntag.
Heute sollte es ganz entspannt werden.
Der Wanderführer setzte für den Weg zum Kaiserjochhaus nur 2 Stunden an und somit gesellten wir uns in aller Ruhe und ohne Hast nur langsam zum Aufmarsch.
Das entspannte Bad im morgendlichen Sonnenlicht tat auch mal gut...
Aber irgendwann musste es auch mal losgehen und so brachen wir gegen 9:30Uhr auf...
Es ging wie am ersten Tag wieder über saftig grün bewachsene Hänge, die nicht nur bei mir die Erinnerungen an Bilder aus Island oder Neuseeland hervorriefen.
Laut Landkarte ein wenig rechts unter dem Stanskogel pausierten wir am Quellbereich des Vadiesenbaches.
Bergfreund Uli erinnerte sich noch, dass hier vor circa 20 Jahren ein See die Landschaft prägte.
Davon war jetzt, außer eine leichte Schneedecke, nichts mehr zu sehen.
Nur ein paar Rinnsale speißten den Bach.
Nach dem letzten wirklichen Aufstieg ging es weiter an einem sehr schönen Berghang und dann am Kaiserkopf entlang.
Dort war auch schon das Kaiserjochhaus zu sehen.
Der Rest des Tages stand vollkommen im Zeichen der Entspannung.
Nur 3 von uns machten noch die Hausgipfel des Kaiserjochhauses (Malatschkopf und Grießkopf).
Nach ausufernden Sonnenbaden und der Verköstigung von Kas'knödelsuppe und Kaiserschmarrn, hatten wir sehr viel Zeit noch Aufnahmen zu machen.
Das Kaiserjochhaus bietet mit seiner wunderbaren Umgebung sehr gutes Potential dafür.
Der Tag vier begann mit einen Packen Wehmut im geistigen Gepäck. Nicht nur ich hätte gerne noch ein paar Tage dran gehängt.
Aber man soll aufhören wenn es am schönsten ist. Und der Gedanke wieder Heim zur Familie zu kommen, war alles andere als unschön.
Von daher machten wir uns nordwärts an den Abstieg Richtung Kaisers.
Der Abstieg verlief für mich reibungslos. Allerdings muss ich auch sagen, das ich damit gesegnet bin intakte Knie zu haben und mir es mitunter einen Heidenspaß macht einfach runterwärts zu 'traben'. Oft muss ich mich dabei aus sicherheitstechnischen Gründen immer wieder selbst ermahnen nicht zu schnell zu werden.
Es war eine unglaublich schöne Tour.
Umso mehr steigt meine Freude wenn ich daran denke,
nächstes Jahr wieder vor diesen manifesten Zeitzeugen der Naturgewalt zu stehen.
Vielen, vielen Dank an alle Mitwanderer.
Es war mir eine Ehre und ein Fest.